Unser Objekt der Begierde, nennen wir es „das Sanatorium der Widrigkeiten“, wurde 1901 in Thüringen gegründet. Das ca. 51.000 qm große Grundstück umfasst einen sehr weitläufig angelegten Gebäudekomplex. Zunächst befanden sich dort vier Villen, das sogenannte Schweizerhaus, die Turmvilla sowie zwei Gartenhäuser, 1905 eröffnete man ein neues Kurhaus. Behandelt wurden hier Migräne, Neurosen, Herz-, Magen-, Leber- und Darmerkrankungen. Außerdem wurden Hypnosen durchgeführt, was zur damaligen Zeit etwas ganz Neues war und großen Anklang fand.1937 übernahmen die Nationalsozialisten den Komplex und errichteten darin eine Luftwaffenschule. Gegen Kriegsende diente das Objekt als Lazarett und Rehabilitationsklinik für Luftwaffenpersonal.
Nachdem der Krieg vorbei war, wurde das Sanatorium schon bald Opfer von Plünderern, dem wiederum schoben die sowjetischen Besatzer einen Riegel vor, indem sie die Gebäude beschlagnahmten und als Wohnraum für Umsiedler nutzten. 1946 übernahm zunächst der zuständige Bürgermeister die Grundstücksverwaltung und im Jahr 1947, wurde aus dem Sanatorium eine SED-Parteischule die 1989 den Lehrbetrieb einstellte. 1990 erwarb eine GmbH das Anwesen, gestaltete zahlreiche Innenräume und -bereiche um. Neben dem Restaurant beherbergte das Hauptgebäude zusätzlich eine Diskothek, die noch heute aufgrund ihrer großflächigen und künstlerisch anmutenden Graffitis in allen Räumen (und Treppenhaus) hervorsticht. 1996 wurde das Hotel geschlossen und seit dieser Zeit steht dieses Gebäude leer. Es ist ein eindrucksvolles Gebäude mit wechselvoller Geschichte, aber herunterhängende Decken, kaputte Böden, zerstörte Einrichtung und kaum noch komplett verglaste Fenster zeugen von starken Verfall und Vandalismus, es herrscht an vielen Stellen Einsturzgefahr, aber genau so etwas machte uns und unseren Freunden von dem G.E.T. Neugierig.
Ehrlich gesagt, stand das Projekt nicht unter einem guten Stern, erst wurde Michael vom G.E.T. seitens des Verwalters eine Zugsage für die PU erteile und dann wiederum diese Zusage wieder entzogen und wieder erteilt, all dieses hätte uns stutzig machen sollen, aber irgendwie wollten wir nur dieses wundervolle Objekt erkunden und untersuchen. Als wir trotz aller Umstände im Hotel angekommen waren, warteten schon das Team vom G.E.T auf uns. Schnell bezogen wir unsere Zimmer und fuhren zum vereinbarten Termin mit dem Verwalter/Pächter. Dieser entschuldigte sich für das ganze hin und her, versicherte uns das wir Bild, Ton und Geschichtsmaterial sowie den Namen des Gebäudes veröffentlichen dürfen, es bestehen keinerlei Einschränkungen, wir können machen was wir wollen. Das Team vom GHTB sowie dem G.E.T übergaben den Verwalter einen Umschlag mit einer größeren Spende für den Erhalt des Gebäudes und wir alle freuten uns auf die Begehung. Quasi über den Hintereingang (wir konnten aus bestimmten Gründen, von die nur der Verwalter Kenntnis hat, nicht über die normale Zufahrt zum Sanatorium gelangen), führte uns der Verwalter/Pächter über Stock und Stein zu diesem herrlichen Anwesen, eigentlich hätten uns bei dieser Aktion schon Zweifel kommen sollen…. EGAL. Im Schnelldurchlauf wurden uns alle wichtigen Räume gezeigt, zudem wurden wir über berühmte Patienten, verborgene Räume und angeblichen Paranormalen Vorfällen aufgeklärt. Beim begehen der Kellerräume ging es Simone und Steffi nicht gut, beide fühlten sich sehr unwohl und nahmen eine negative Energie war, trafen aber letztendlich den Entschluss in einem der Kellerräumen, in der angeblich die Toten gelagert wurden, am anderen Tag eine Session abzuhalten. Nachdem wir wirklich sehr viele und interessante Zimmer, Behandlungsräume, Schulungsräume, einen Speisesaal, eine Küche mit Bäckerei/Fleischerei, eine Diskothek, eine Tabledance-Bar mit Séparée, eine alte Bibliothek, mehrere verwüstete Wohnungen und Fledermäuse gesehen haben, wurden wir noch auf ein Bier bei dem Verwalter/Pächter in seinem Privaten Garten geladen. Am nächsten Tag um 11:00 Uhr warten wir auf den „Schlüsselmeister“, dieser überreichte uns diese und dann ging es an den Aufbau. Leider mit Ständigen Unterbrechungen vom „Schlüsselmeister“, der in regelmäßigen Abständen den Aufbau und schon anfängliche Untersuchungen mit seiner plötzlichen Anwesenheit störte. Uns wurde seitens vom Verwalter/Pächter zugesagt, das wir den Schlüssel erhalten und dann allein über den ganzen Gebäudekomplex verfügen können. Nun ja, Augen zu und durch, das war ab diesen Zeitpunkt das Motto von uns allen.
Wir verlegten gefühlte 300 Meter Kabel im Haupt- und Nebengebäuden und stellten dank DVR-Videoüberwachung, Cameras in folgenden Etagen und Räumen auf:
Gebäudekomplex Camburger Bau
Cam.1, Podest in der Discothek
Gebäudekomplex Hauptgebäude
Cam.2, Flur Behandlungsräume
Gebäudekomplex Hauptgebäude/Zwischenbau Seminar- Bürogebäude
Cam.3, Flur Seminar- Bürogebäude – Flur Schulungsräume mit Blick auf das Treppenhaus
Cam.4,
Anderes Equipment von uns fand ihren Platz in folgenden Räumen:
Gebäudekomplex Camburger Bau:
Laser Projektor, Flur/Zugang zur Discothek
Gebäudekomplex Saalgebäude/Großer Speisesaal:
Laser Projektor
Spiegelreflex Kamera
Digitalkameras
Digitale Diktiergeräte
Infrarotkamera mit Audiofunktion
Kinect Kamera
EMF Meter K2
Camcorder
REM POD
Parascope
Als alles nach ca.5 Stunden an der richtigen Stelle stand und uns allen der Magen knurrte, beschlossen wir essen zu gehen. Das Equipment im großen Speisesaal wurden angestellt und wir triggerten im zweiten Anlauf (da fing die Technik das erste mal an nicht so zu funktionieren, wie man es gewohnt war), mit einem Bombenalarm und Fliegeralarm. Das Team vom G.E.T hatte zusätzlich im Bereich wo sich der Kindergarten befunden haben soll und wo ein kleiner Junge nach Aussage vom Verwalter/Pächter Suizid gegangen hat, Cameras und Triggerobjekte in Form von Spielzeug aufgestellt. Gut gelaunt und hungrig, verschlossen wir die Zugangstüren und verließen den Gebäudekomplex für ca. 2 Stunden. Nach unserer Rückkehr war es nun endlich dunkel und wir konnten mit der PU anfangen. Beide Teams versammelten sich im großen Speisesaal, spielten den Bombenalarm sowie Fliegeralarm erneut ab und erfreulicher weise, mussten wir auf eine Reaktion von Identitäten nicht lange warten. Das Parascope leuchtete auf und reagierte abrupt auf Fragen und Anweisungen, von Sonja vom G.E.T, uns allen ging sogar ein „blaues Licht“ auf (dazu mehr im Video), die Herkunft dieses Lichtes konnte nicht geklärt werden. Nach dieser Session teilten wir uns in zwei Gruppen auf und jedes Team begann mit einer PU. Wir vom GHTB machten uns auf dem Weg in den Gebäudekomplex Hauptgebäude, dort befanden sich die alten Behandlungsräume und Patientenzimmer. Schon auf dem Weg dorthin viel uns auf, das sich die ganze Atmosphäre im kompletten Gebäude veränderte, irgendwie fühlte man sich nicht besonders willkommen, ganz im Gegenteil. Im Flur von den ehemaligen Behandlungsräumen angekommen, starteten Daniel, Stefanie, Anja und Simone eine Spiritbox/Ghostbox und EVP Sitzung. Anja bemerkte beim Anschalten ihres Camcorders, das sie nur noch einen Akkulaufzeit von 180 Minuten hatte, bei Ausschalten bevor wir losgegangen waren, zeigte der Akku noch eine Laufzeit von 236 Minuten an.
Stefanie fragte ob jemand hier sei, allerdings erhielten wir leider darauf keine eindeutigen Reaktion, hörten aber ein Flüstern welches wir nicht zuordnen konnten. Das Gefühl von etwas eingekreist zu werden wurde immer schlimmer, ein Unwohlsein dominierte uns vier. Bei der Sitzung machten wir auch viele Fotos, auf einem haben wir einen Lichtball in der Form eines Donuts bannen können, also waren wir in diesem Gebäudekomplex nicht allein. Wir beendeten dort nach gut 45 Minuten die Untersuchung und entschlossen uns in den Gebäudekomplex Wohnhaus zu wechseln. In den 90iger Jahren wurde dieser Bereich zu Wohnungen ausgebaut, als das Objekt geschlossen wurde, dienten diese Wohnungen Obdachlosen als Unterkunft. Der Verwalter/Pächter erzählte uns bei der Begehung, das ein Obdachloser dort mit einem Bolzenschussgerät sein Leben beendet hat. (Bolzenschussgeräte werden zur Schlachtung eingesetzt.Tiere mit dicker Kopfhaut und starker Schädeldecke wie Rinder oder Pferde werden dabei mittels eines geziehlten Schusses ins Gehirn betäubt). Wir suchten uns in den zugemüllten Wohnungen ein gut begehbares Zimmer, und starteten einen Move-Test mit einer Taschenlampe. Dort hatten wir nach keinen 5 Minuten wieder Erfolg, die Taschenlampe fing an zu leuchten. Da Stefanie und Anja aber nicht explizit auf Fragen eine Reaktion erhielten und abbrechen wollten, machte Stefanie die Ansage, das sie bis 10 zählt und wenn dann keinen Reaktion kommen würde, wir leider gehen müssten. Bei der Zahl drei angekommen, wurde die Taschenlampe wieder aktiviert. Motiviert, das sich ggf. doch eine intelligente Identität mit uns in dem Raum befindet und wir das Gefühl hatten, das wir nun auch Antworten auf Fragen erhalten würden, teilte uns Peps vom G.E.T überraschend über Walkie Talkie mit, das wir sofort zur Base, die sich im großem Speisesaal befand, begeben sollten. Sie klang sehr besorgt und sofort machten wir uns auf dem Weg dorthin. Bei Ankunft blickten wir in besorgte Gesichter, aber das lag nicht daran, das sich Teammitglied verletzt hatte (welch ein Glück).. NEIN, der Verwalter/Pächter hat seinen Schlüsselmeister vorbei geschickt und dieser teilte uns wiederum mit, das wir unverzüglich abbrechen und das Gebäude verlassen sollten.???
Micha vom G.E.T versuchte noch einmal alle Hebel in gang zu bringen um wenigsten noch zwei Stunden heraus zu schlagen (wir waren gerade mal zwei Stunden bei der Untersuchung und hatten noch Pläne für mehrere Stunden). Nein, wir sollten uns beeilen und dort sofort verschwinden. Innerhalb von 30 Minuten bauten wir unser Equipment ab, rollten Kabel auf, nahmen unseren Müll mit und fuhren enttäuscht zurück in das Hotel. Bei der Nachbesprechung im Hotel ist uns aufgefallen, das wir alle fluchtartig alles zusammengepackt haben, wir Mädels vom GHTB wollten zum Zeitpunkt des Abbaus, nur noch zu zweit das Gebäude betreten, man fühlte sich im ganzen Komplex sehr unwohl und im Nachhinein waren nicht nur Simone sowie Stefanie froh, das keine Untersuchung im Keller zustande gekommen ist, wer weiß wozu der schnelle Rauswurf gut gewesen war. Seit betreten des Sanatoriums, gab es immer wieder in beiden Teams, bei verschiedenen elektronischen Geräten Störungen, Akkulaufzeiten verringerten sich in kurzer Zeit erheblich, wurden zum Teil ganz entladen.
Natürlich gibt es ausgewertetes Video- und Audiomaterial zu diesem kurzen Bericht und wenn Du neugierig geworden bist, uns im Nachhinein auf dieser Untersuchung als Zuschauer begleiten möchtest und Dir zu den wirklich ungewöhnlichen und schon beängstigenden Audioaufnahmen aus dem Bereich des ehemaligen Kindergartens eine eigene Meinung bilden möchtest, dann laden wir Dich ein uns auf https://youtu.be/O3EgLjiNA9A zu besuchen.
Und natürlich auch die Doku des Ghosthunter Explorer Team: